Stepa Baltului

Добрий ранок (guten Morgen)

 

Und damit einen wunderschönen Guten Morgen aus Chotyn! Ich habe ziemlich gut und lange geschlafen, da es für mich jetzt gleich schon weitergeht. Es heißt Tschüss Ukraine und Hallo Moldawien. Es geht nach Balti, Moldawien und in die nahegelegene ,,Stepa Baltului”. Ich werde ungefähr 2,5 Stunden ins 158 Kilometer entfernte Balti benötigen, jedoch habe ich schon ein riesiges Lunch-Parket von Anna und Vadim erhalten, womit ich auf jeden Fall nicht verhungern werde! Jetzt muss ich aber auch losfahren, sonst komme ich heute gar nicht mehr an:) Auf meiner Fahrt habe ich mich ein wenig über die Stadt Balti und ihre Umgebung informiert. Balti ist nach Chişinău die zweitgrößte Stadt Moldawiens und mit etwa 102.000 Einwohnern keine wirklich kleine Stadt. Balti ist außerdem das bedeutendste Industrie-, Kultur- und Geschäftszentrum im Norden Moldawiens. Außerdem befindet sich die Belzer Steppe in der Nähe der Großstadt. Dazu aber später noch mehr. Ich melde mich, sobald ich im Hotel eingecheckt habe!

Gerade eben habe ich in meinem Hotel ,,VisPas” eingecheckt, welches ziemlich zentral in der Stadt gelegen liegt. Doch lange kann ich im Hotel nicht verweilen, da ich noch einen Ausflug zur Belzer Steppe geplant habe. Dort bin ich mit Valentin verabredet, ein junger Bauer, dessen Schafe ganz frei in der Steppe leben. Er ist der Neffe von Anna und Vadim und wollte mir die Steppe etwas genauer zeigen, und mir erklären, was so besonders an ihr ist. Ich melde mich später, wenn ich wieder auf dem Hotelzimmer bin.

Also... es ist einiges hier in Balti passiert. Nachdem ich mich auf dem Weg zur Belzer Steppe machte, traf ich dort am Parkplatz, welchen man nicht wirklich Parkplatz nennen kann, Valentin, welcher bereits mit seinem Hund Oscar auf mich wartete. Wir liefen etwa eine Stunde zu dem Gebiet, wo seine Schafe leben. Er erklärte mir, dass er sich diesen Ort für seine Schafe aussuchte, da sie hier so befreit und unbeschwert leben können, wie es hier in Moldawien beziehungsweise in Bessarabien möglich ist. Er erklärte mir außerdem, warum die Belzer Steppe so besonders sei. Die Belzer Steppe ist eine aride und baumlose Graslandschaft, welche viele fruchtbaren Schwarzerböden besitzt. Außerdem ist sie für den Anbau von Getreide und Sonnenblumen bekannt, sowie die Pferde-, Rinder- und Schafzucht. Valentin aber erklärte mir, dass seine Schafe nicht geschlachtet werden, sondern einfach nur in der Steppe leben. Vor einigen Jahren hatte Valentin die 20 Schafe vor dem Schlachter gerettet und sie her in die Steppe gebracht, da sie sich hier in freier Natur praktisch selbstversorgen können. Ich bin wirklich sehr beeindruckt von Valentin und seinem Arrangement Tiere zu retten. Er erzählte mir außerdem, dass die Landschaft durchgehend hüglig ist, was ich vor Allem auf dem Rückweg bemerkte. Wälder und Gehölze sind heute eher nur noch wenig vorhanden, dafür umso mehr Seen und Nebenflüsse, welche ins Schwarze Meer münden. Ich bin wirklich beeindruckt von dieser Steppe. Valentin und ich spazierten zusammen mit Oscar und den Schafen noch eine Weile durch die Steppe, bis es für uns im dunklen wieder zurück zum Parkplatz ging. Es war etwas gruselig, jedoch hatten wir eine klare Sicht auf den Himmel, was wirklich atemberaubend war und eines meiner Highlights der jetzigen Reise. Ich bedankte mich vielmals bei Valentin und Oscar für die wunderschöne Tour durch die Belzer Steppe und fuhr dann auch wieder in Richtung Balti.

Ich fuhr mit meinem Auto zum Restaurant ,,La Pestisor’’, welches in unmittelbarer Nähe des City Lakes von Balti liegt. Dort aß ich lecker zu Abend und genoss die Zeit für mich. Ich muss gestehen eine Reise einfach nur für einen selbst und ganz alleine zu machen, kann wirklich sehr befreiend sein. Es ist so still, man hat Zeit zum Nachdenken, zum Gedanken schweifen lassen und zum Genießen. Dinge, welche im Alltag oftmals viel zu kurz kommen. Nach dem Abendessen lief ich noch eine Runde um den besagten City Lake herum, bevor es für mich wieder zum Hotel ging, wo ich jetzt gerade bin. Ich bin noch nicht auf dem Hotelzimmer, sondern trinke noch einen leckeren alkoholfreien Cocktail in der Lounge des Hotels und lasse meine Gedanken noch etwas weiter schweifen.

Ich melde mich morgen wieder!

 

Noapte Buna!